1. Klimafreundlich
Die Kernenergie hat laut Weltklimarat IPCC extrem niedrige Treibhausemissionen über ihren gesamten Lebenszyklus, vergleichbar mit Windenergie und eher weniger als Solarenergie.
Die Kernenergie hat einen kleinen ökologischen Fußabdruck und ist nachhaltig, auch im Vergleich mit erneuerbaren Energien. Sie benötigt wenig Landfläche, verbraucht wegen der hohen Energiedichte von Uran wenig Rohstoffe und verursacht entgegen vorherrschendem Vorurteil nur sehr wenig, gut beherrschbaren Abfall. Finnland richtet derzeit mit Zustimmung von Anwohnern ein Endlager ein. Das im „Müll“ noch enthaltene unverbrauchte Uran kann in Schnellreaktoren weiterverwendet oder Uran aus Meerwasser gewonnen werden. So reichen die Uranvorräte der Erde für Tausende von Jahren.
In Frankreich und Schweden sind Emissionen durch den Ausbau von Kernenergie schnell abgesunken.
2. Sicher
Die Kernenergie hat historisch über den ganzen Lebenszyklus pro Energieeinheit viel weniger Todesfälle gefordert, als fossile Energien, möglicherweise weniger als Solar- und Windenergie.
Nach dem größten Reaktorunfall in diesem Jahrhundert in Fukushima haben Evakuierungen viel mehr Schaden angerichtet als verhindert. Der in Deutschland vorangebrachte Atomausstieg hat durch den verlängerten Einsatz fossiler Energien bereits über 4.600 vorzeitige Todesfälle durch vermeidbare Luftverschmutzung verursacht und wird insgesamt 1,2 Milliarden Tonnen mehr CO2-Emissionen zur Folge haben.
Strahlungsangst ist so weit gefährlicher als Strahlung selbst.
3. Preiswert
Wo der Kernenergieanteil am Elektrizitätsmix hoch ist – etwa in Frankreich, Schweden, Schweiz und Ontario – sind die Emissionen pro Energieeinheit viel niedriger als in Deutschland und die Kosten für Elektrizität gering. Die Kosten für neue Reaktoren lassen sich senken, indem Erfahrung zurückgewonnen wird und standardisierte, massenproduzierte Modelle eingesetzt werden, etwa kleine modulare Reaktoren (SMRs).
Energiesystemmodelle zeigen, dass ein emissionsfreies System eher zu vertretbaren Kosten zu erreichen ist, wenn auch Kernenergie als nicht-variable Quelle eingesetzt wird. Der Bedarf an Energiespeichern, Netzausbau, und Backupkraftwerken mit hohen ausgelagerten Kosten und zusätzlichen CO2-Emissionen durch Gaskraftwerke als Backup ist dann geringer.
4. Befürworter
Führende Klimawissenschaftler wie der Pionier der Klimaforschung James Hansen sehen Kernenergie als essentiellen Bestandteil der Energieversorgung im Sinne des Klimas an, eine Position, die Bundeskanzler Helmut Schmidt schon 1979 vertreten hat. Heute gelangen mehr und mehr Menschen zu derselben Auffassung.
5. Zukunft
Die Nachhaltigkeitsziele der UNO fordern leistbare – also billige – und viel mehr Energie für bald 10 Milliarden Menschen. Dazu brauchen wir alle CO2-arme Energieträger, um gleichzeitig unsere Klimaziele zu erreichen. Kernenergie, aber in Zukunft auch CCS (CO2-Abscheidung und -Speicherung) gehören dazu.
Ich danke Dr. Simon Friederich, Vorsitzender Ökomoderne e.V., für seine Mitarbeit am Artikel.