Klimaziele: Mit Kernkraft günstiger und sicherer
Pressemitteilung
WePlanet-Studie: Mit Kernkraft lassen sich Klimaziele günstiger und sicherer erreichen
Berlin. Mit einem Kernkraftanteil von rund 40 Prozent am zukünftigen Strommix könnte Deutschland seine Klimaziele zuverlässiger erreichen und erhebliche Kosten sparen, so das Ergebnis einer heute veröffentlichten Studie im Auftrag von WePlanet DACH, dem deutschsprachigen Zweig einer noch jungen globalen Umwelt- und Klima-NGO WePlanet.
Ein Mischsystem aus Kernkraft und Erneuerbaren Energien, wie es die meisten Industriestaaten derzeit anstreben, würde demnach zu deutlich niedrigeren Energiekosten führen, was sowohl der Wirtschaft als auch dem gesellschaftlichen Rückhalt für ambitionierte Klimapolitik zugutekäme. “Unsere Studie zeigt deutlich, dass der bisherige Kurs, sich allein auf Wind und Sonne zu verlassen, ein teurer Irrweg ist. Selbst wenn man dauerhaft hohe Kosten für Kernkraft annimmt, ergeben sich wegen der hohen Systemkosten der Erneuerbaren bei einem substanziellen Kernenergieanteil klare Kostenvorteile”, so Niels-Arne Münch, Projektleiter der Studie bei WePlanet.
Die Studie vergleicht erstmals detailliert und technologieoffen verschiedene Pfade miteinander: mit und ohne Kernkraft, jeweils anhand der wichtigsten Aspekte wie Kosten, Emissionsminderung und Flächenbedarf. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Mischsystem aus Erneuerbaren und Kernkraft einem Energiesystem ohne Kernkraft in fast allen Aspekten überlegen ist: Die Klimaziele lassen sich schneller, sicherer und zu deutlich reduzierten Kosten und niedrigerem Ressourcenverbrauch erreichen.
„Was mich am meisten überraschte, war das Ausmaß, in dem Kernenergie zur Optimierung der Energieversorgung beitragen kann. Bei ähnlichen Studien in nordischen Ländern war es viel einfacher, die Windenergie auszubauen, weil dort Wasserkraft die Schwankungen der Windenergie ausgleichen kann. Aber in Deutschland ermittelten wir selbst bei eher konservativen Kostenannahmen für neue Kernkraftwerke einen Ausbau auf fast 50 GW im Kostenoptimum“, resümiert Anton Såmark-Roth, Leitautor der Studie.
Mit ihrer neuen Studie schließt WePlanet eine Lücke in der deutschen Energiewendeforschung, die Kernkraft – den politischen Vorgaben folgend – bisher fast immer ausschloss. Entsprechend gab es bisher keine detaillierte Modellierung einer möglichen deutschen Energiewende mit Kernkraft. Im Anschluss an eine umfangreiche Crowdfunding-Kampagne beauftragte WePlanet daher die in London ansässige Beratergruppe Quantified Carbon, die zuvor bereits ähnliche Untersuchungen für unsere Nachbarländer Schweden und Polen erstellt hatte, eine detaillierte Modellrechnung für ein deutsches Energiesystem unter Einschluss von Kernkraft zu entwickeln.
Zum VOLLTEXT DER STUDIE (englisch)
ZUSAMMENFASSUNG FÜR ENTSCHEIDUNGSTRÄGER (deutsch)
Insgesamt stand dem Projekt ein Budget von rund 30.000 Euro zur Verfügung – eine Summe, die die junge NGO WePlanet nur dank einer großen Zahl an Unterstützern und Spendern aufbringen konnte. WePlanet gehört zum ökomodernen Flügel der Klimabewegung, der stärker auf moderne Technologien vertraut und Klimaschutz, Wirtschaft und Wohlstand miteinander verbinden will. „Unser Bericht zeigt, dass Deutschland ohne Kernenergie seine Klimaziele verfehlen wird und seine Wirtschaft bei steigenden Strompreisen immer weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliert”, so Karolina Lisslö Gylfe, Secretary General von WePlanet, der internationalen Mutterorganisation von WePlanet DACH. “Die Vision von 100 Prozent Erneuerbaren Energien ist leider eine Fata Morgana – Deutschland muss umsteuern, und zwar schnell. Die Welt schaut zu.“
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Presseecho
Deutschland
Neue Zürcher Zeitung (NZZ):
https://www.nzz.ch/international/neue-studie-kernkraft-koennte-die-kosten-der-deutschen-energiewende-deutlich-senken-ld.1865290
Salonkolumnisten:
https://www.salonkolumnisten.com/energiereform-fuer-deutschland/